Sind Kohlenhydrate abends schlecht?

Um diese Frage beantworten zu können, ist es zuerst einmal wichtig, grundlegende Begriffe zu klären.

Es gibt grob unterteilt zwei Arten von Kohlenhydraten. Zum einen die „einfachen Kohlenhydrate“ und zum anderen die „komplexen Kohlenhydrate“. Weiters spielt das Hormon Insulin eine tragende Rolle bei der Beantwortung dieser Frage.

 

Einfache vs. komplexe Kohlenhydrate

Einfache Kohlenhydrate wie Lebensmittel mit Zucker, Weißmehl etc., gelangen schnell ins Blut und verursachen dort ein hohes Aufkommen von Glukose. Der Körper versucht dann durch Insulinausschüttung dem entgegenzuwirken. Dadurch kommt es zu einem raschen Abfall des Blutzuckerspiegels, man hat vermehrt Hunger und auch Heißhunger, die Konzentration kann darunter leiden und man fühlt sich müde und schlapp.

Komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte etc., benötigen eine längere Zeit, um ins Blut zu gelangen. Der Blutzuckerspiegel steigt dementsprechend langsamer an und bleibt länger konstant. Daraus resultiert eine langanhaltende Energieversorgung.

 

Das Hormon Insulin

Isst man Kohlenhydrate, schüttet der Körper das Hormon Insulin aus. Abhängig davon, welche Art von Kohlenhydraten man zu sich nimmt, wird unterschiedlich viel Insulin ausgeschüttet. Denn die unterschiedlichen Kohlenhydratquellen lassen den Blutzuckerspriegel, wie oben genannt, unterschiedlich hoch und schnell ansteigen – unterschiedlich viel Insulin wird produziert. Insulin ist grundsätzlich dafür da, dass der Zucker aus der Nahrung vom Blut in die Zellen gelangt. Es fördert aber auch die Bildung von Fett und hemmt dessen Abbau.

 

Wie sieht es nun mit Kohlenhydraten am Abend aus?

Über Nacht greift der Körper vermehrt auf Reserven zurück. Hier ist also unsere Zeit, um so richtig mit der Fettverbrennung durchzustarten! Wachstumshormone werden aktiviert und Insulin wird im Optimalfall nicht ausgeschüttet.

Isst man nun jedoch abends Kohlenhydrate, hemmt man den Verbrennungseffekt, der über Nacht so schön ausgenutzt werden könnte. Der Fettabbau wird dadurch nicht aktiviert. Der Körper greift nicht auf seine Reserven zurück, da er ja noch genug Energie (aus den abends konsumierten Kohlenhydraten) zu verarbeiten hat. Gleichzeitig wird Insulin ausgeschüttet, Glukose muss wieder verarbeitet und in die Zellen transportiert werden. Durch Insulin wird wieder die Produktion von Fett angeregt und dessen Abbau gehemmt. Es kann folglich nicht auf Fettdepots zurückgegriffen werden.

 

Fazit: Kohlenhydrate an sich sind nichts Schlechtes. Sie können bei der richtigen Wahl sogar beim Abnehmen helfen und sind wichtige Energielieferanten. Zudem enthalten komplexe Kohlenhydrate wichtige Nährstoffe.

Will man abnehmen, geht es natürlich um ein Kaloriendefizit. Wer mehr verbrennt als er zu sich nimmt, wird abnehmen. Eine ausgewogene Ernährung sollte dabei immer im Vordergrund stehen, wobei komplexe Kohlenhydrate nicht fehlen sollten. Somit sollten Kohlenhydrate tagsüber sehrwohl in Mahlzeiten integriert werden. Kombiniert man eine ausgewogene Ernährung, bei der auf die Kalorienzufuhr geachtet wird und lässt man abends Kohlenhydrate weg, ist das eine optimale Lösung, um langfristig und nachhaltig sein Ziel zu erreichen!

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