Ich beschäftige mich nun seit einigen Jahren mit dem Thema Ernährung, Kalorien, Makro- und Mikronährstoffe und alles was damit zu tun hat. In dieser Zeit habe ich selbst verschiedene Phasen der Ernährung durchlaufen.
Früher war mir egal was ich wann und wieivel ich gegessen habe. Nachdem ich dann aber mit Sport begonnen habe, war auch Ernährung ein wichtiges neues Thema für mich. Ganz am Anfang war dann Essen „tracken“ am Programm. Dieser Begriff ist in der Fitnessbranche in aller Munde. Es heißt soviel wie, dass man alles miterfasst, was man über den Tag gegessen und getrunken hat und dann daraus die Menge an Nährstoffen und Kalorien berechnet und für sich selbst optimiert. Haltet man sich daran, ist das bestimmt eine gute Möglichkeit um seinen Körper zu formen und auch bei Bedarf Gewicht zu verlieren. Der Genuss geht dabei jedoch oft verloren. Auch wenn ich das lange Zeit so betrieben habe, musste ich nach und nach feststellen, dass das Thema Ernährung dadurch viel zu sehr in den Kopf eingebrannt wurde. Der ganze Alltag war darauf ausgerichtet, Essen mit Freunden oder eine kleine Partynacht hat das komplette Konzept wieder über den Haufen geworfen, Frustration war das Ergebnis. Oft war man nur noch damit beschäftigt, was man heute noch essen darf oder essen soll, um das beste Ergebnis am Ende des Tages zu erzielen. Mittlerweile bin ich um ein paar Erfahrungsjahre älter und der Meinung, dass nichts, was zu exzessiv betrieben wird, gesund für den Körper und die Seele ist.

– Ein Fazit kann ich jedoch auf jeden Fall aus diesen Jahren an Beschäftigung mit dem Thema Ernährung ziehen: BEWUSSTES Essen ist das A und O –

Viele kommen zu mir und wollen einen konkreten Ernährungsplan haben. Ein paar wenigen habe ich diesen am Anfang auch gegeben, bis ich auch hier die Erfahrung machen musste, dass das so nicht läuft. Durch einen strikten Plan bekommt man kein Gefühl für Ernährung. Man beschäftigt sich nicht damit und lernt somit auch nichts über bewusste Ernährung.

Warum in meinen Augen bewusstes Essen so wichtig ist?

 

Weil man nur damit nachhaltig und langfristig seine Ernährungsgewohnheiten ändern kann. Genau aus diesem Grund halte ich persönlich auch nichts von Diäten. Glyx-Diät, Atkins-Diät, Reisdiät, FdH-Diät, Sauerkraut-Diät und und und und viiiieles mehr. Was haben diese Diäten gemeinsam? Sie verfolgen das Ziel einer schnellen Gewichtsreduktion und sind zeitlich begrenzt. Und was kommt danach? Wenn man Glück hat, kommt man zu seinem alten Gewicht zurück, wenn man Pech hat (und das hat man danach leider meistens), kommt es zu einem JoJo-Effekt und man packt noch ein paar Kilos mehr drauf als man davor hatte.

Diäten sind für mich also keine Lösung um wirklich sinnvoll, langfristig und nachhaltig abzunehmen und körperliche Ziele zu erreichen.

Was ist dann die Lösung? -> BEWUSSTES ESSEN (ich kann es nicht oft genug sagen :D)

 

Was heißt nun BEWUSSTES ESSEN?

 

Insbesondere in unserer Industriegesellschaft häufen sich schlechte Ernährungsgewohnheiten und auch damit verbundene Krankheiten. Dabei ist bewusstes Essen gar nicht so kompliziert. Es reichen bereits Kleinigkeiten, um das Essverhalten bewusster zu gestalten. Das Bewusstsein selbst ist nämlich tatsächlich der erste und wichtigste Schritt. Ein großes Problem ist bei den meisten der Zeitmangel und auch die „falsche“ Setzung von Prioritäten. Mahlzeiten werden oft hastig und nebenbei zu sich genommen, Hauptsache der Hunger ist gestillt und die Gemütslage wurde befriedigt. Diese Vorgehensweise führt jedoch zu schlechten Ernährungsgewohnheiten. Nahrung ist die Energiequelle für unseren Körper, aus ihr schöpft er alle wichtigen Nährstoffe um gut zu funktionieren. Warum geben wir dann unserem Essen so wenig Aufmerksamkeit?

Versuche bei deiner nächsten Mahlzeit, sei es ein Mittagessen, ein Snack zwischendurch o.ä., einfach einmal bewusst darauf zu achten was du gerade machst. Achte bewusst darauf, dass du isst. Achte bewusst darauf, was du isst, wie es schmeckt, wie es sich anfühlt. Iss langsam und bedacht. Ein ganz anderes Gefühl oder?

Das kann man natürlich nicht bei jeder einzelnen Mahlzeit am Tag so praktizieren, das wäre realitätsfern. Was man aber machen kann ist, sich Zeit für das Essen zu nehmen. Keine anderen Dinge nebenher zu machen und sich wirklich nur auf sein Essen zu konzentrieren. Das sollte bei jeder Mahlzeit gemacht werden und wird auch immer wieder bei verschiedenen Ernährungskonzepten empfohlen. Weil genau das das Problem bei jenen Leuten ist, die zuviel schlechtes Essen in zu großen Mengen zu sich nehmen. Sie bemerken es gar nicht, da es nebenher abläuft. Sie wissen am Ende vom Tag oft nicht, was sie überhaupt zu sich genommen haben. Vergessen, welche Snacks oder Heißhungerstiller sie nebenher verschlungen haben und im Endeffekt dann doch nicht satt gewesen sind. Sie vergessen, dass man aus der richtigen Nahrung viel mehr Energie für den Tag gewinnen kann, als aus hochkalorischen Lebensmitteln, die nur für kurze Zeit wieder einen Energieschub geben. Dazu gehört natürlich auch zu hastiges Essen. Zum einen ist es nicht gut für den Verdauungstrakt, zum anderen kommt ein Sättigungsgefühl erst mit der Zeit – wenn man also zu schnell isst, isst man automatisch auch mehr als man überhaupt benötigen würde. Das Gleiche gilt für unregelmäßiges Essen. Isst man zu unregelmäßig kommt es gehäuft zu Heißhunger. Eine normale Reaktion des Körpers ist es dann, nach schneller Energie zu verlangen. Schnelle Energie wird dann, wenn man sich wieder nicht bewusst damit auseinandersetzt, in Form von ungesunden Lebensmitteln, meist mit sehr viel Zucker, konsumiert. Das bleibt dann ein ewiger Kreislauf.

 

Das Thema Ernährung ist hoch komplex, da es auch sehr eng mit der Psyche und der Seele verbunden ist. Für jeden gibt es einen eigenen, individuellen Weg, der in die richtige Richtung leitet. Bewusstes Essen gehört jedoch immer dazu. Erst wenn ich mir meiner Gewohnheiten und meiner Taten bewusst werde, kann ich etwas ändern und auch nur so kann ich neue Gewohnheiten schaffen und beibehalten.

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